"Wenn das Vergessen zur Krankheit wird" Veranstaltung der Stadtvereinigung Osterholz-Scharmbeck am 26. Januar 2023.

 

 

"Wenn das Vergessen zur Krankheit wird" Veranstaltung der Stadtvereinigung Osterholz-Scharmbeck am 26. Januar 2023.

Auf Einladung der Stadtvereinigung der Senioren Union der CDU in Osterholz-Scharmbeck zu einem Mittagessen im Hotel „Zur alten Börse“ in Osterholz-Scharmbeck begrüßt Heinz-Bolko Schottke rd. 40 Anwesende aus der Stadtvereinigung OHZ und aus den Gemeindevereinigungen Ritterhude und Schwanewede sowie den Vorsitzenden der Kreisvereinigung der Senioren Union der CDU Osterholz, Manfred Paul Kiehn und seine Frau Marlis. Darüber hinaus freut er sich, die Referentin, Frau Joyce Krijger, Diplom-Pädagogin und Demenz Partnerin in der Alzheimer Gesellschaft e. V. begrüßen zu dürfen.

Frau Krijger referiert zu dem Thema:

„Wenn das Vergessen zur Krankheit wird“.

Höhere Lebenserwartungen sind die Ursache für steigende Demenzerkrankungen. Frau Krijger macht an einigen Beispielen aus dem Alltag deutlich, wie wichtig der richtige Umgang mit Menschen mit Demenz ist. Der demenziell erkrankte Mensch befindet sich in einer anderen Welt. Für eine erfolgreiche Kommunikation muss der Gesprächspartner in diese Welt eintauchen.

Die Entstehung der Demenz vergleicht Joyce Krijger mit einer Bibliothek, in der die Bücher des Lebens nach Kindheit/Jugend/frühes Erwachsenenalter und letzte Jahre aufgereiht sind.

Während die Zeit der Kindheit und der Jugend bei den meisten Demenzkranken präsent ist, verschwinden die Erinnerungen an das frühe Erwachsenenalter und an die letzten Jahre.

Das Gedächtnis funktioniert über die fünf Sinne:

Hören, die auditive Wahrnehmung mit den Ohren (Gehör)

Riechen, die olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase (Geruch)

Schmecken, die gustatorische Wahrnehmung mit der Zunge (Geschmack)

Sehen, die visuelle Wahrnehmung mit den Augen („Gesichtsempfindung, Gesicht“)

Tasten, die taktile Wahrnehmung mit der Haut (Gefühl).

 Im Umgang mit Demenzkranken ist es hilfreich, auf diese Wahrnehmungen zurückzugreifen, um das Langzeitgedächtnis anzuregen und ggf. abzurufen.

Das Langzeitgedächtnis besteht aus: Biografischem Wissen, Faktenwissen, Sozialem Wissen, Handlungswissen und Körpergedächtnis.

 Es ist möglich, über die Wahrnehmung einer bestimmten Musik, eines Geruches, eines Geschmacks oder über das Anschauen von Fotografien oder das Fühlen bestimmter Materialien Erinnerungen hervorzurufen.

 Joyce Krijger nennt 11 Warnsignale für eine Demenz:

      Gesprächen nicht mehr folgen können

     Fehlende Orientierung zur Zeit und an fremden Orten

     Fehlende Worte im Gespräch

     Schlechtes oder vermindertes Urteilsvermögen

     Verlegen von Dingen

     Schwierigkeiten mit alltäglichen Aufgaben

     Probleme mit der räumlichen Wahrnehmung

     Veränderungen der Stimmung und/oder des Verhaltens

     Probleme, den Überblick zu behalten

     Rückzug von der Arbeit oder sozialen Aktivitäten

     Gedächtnisstörungen

 Die Anwesenden regen an, Pflegekräfte in der Kommunikation mit Demenzkranken besser zu schulen, in der Praxis sind Kommunikationsversuche oft kontraproduktiv.

Obwohl die Krankheit von dem Arzt Alois Alzheimer bereits im Jahr 1906 erstmals beschrieben wurde, gibt es bisher keine verlässliche Medizin zur Vorbeugung. Wissenschaftliche Erkenntnisse gehen jedoch davon aus, dass jeder durch eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung einer Erkrankung vorbeugen kann.

Heinz Bolko Schottke dankt der Referentin, Frau Joyce Krijger, für ihren kurzweiligen und interessanten Vortrag.

Für weitere Informationen wird auf die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. verwiesen, www.deutsche-alzheimer.de